Was kann ich tun?

Für Betroffene:

Du bist nicht schuld an der Gewalt. Hole dir Unterstützung – sei es durch Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen oder Polizei. Deine Sicherheit steht an erster Stelle. Sprich mit Menschen, denen du vertraust, und plane deinen Weg Schritt für Schritt.

Für Angehörige und Freunde:

Häusliche Gewalt ist ein sehr sensibles Thema. Wenn du jemanden kennst, der betroffen ist: Höre zu, ohne zu urteilen. Biete deine Hilfe an, ohne Druck auszuüben. Informiere dich über Anlaufstellen und begleite die Betroffene, wenn sie das möchte. Ermutige sie, professionelle Hilfe zu suchen.

Erste Schritte für Betroffene

Wenn du häusliche Gewalt erlebst, ist der erste Schritt oft der schwerste. Doch du bist nicht allein – und es gibt Hilfe. Wichtig ist: Vertraue deinem Gefühl und suche dir Unterstützung, sobald du dich dazu bereit fühlst. Du musst nichts alleine durchstehen.

  • Sprich mit jemandem, dem du vertraust – eine Freundin, Verwandte, Beraterin.
  • Notiere dir wichtige Ereignisse und Vorfälle, wenn es dir möglich ist (Datum, Uhrzeit, was passiert ist).
  • Informiere dich über Hilfsangebote in deiner Nähe (Frauenhäuser, Beratungsstellen).
  • Überlege, wie du dich und deine Kinder schützen kannst – sichere Orte, Fluchtmöglichkeiten.
  • Erstelle einen Notfallplan, den du schnell umsetzen kannst, wenn du dich in Gefahr fühlst.

Soforthilfe-Checkliste für Betroffene

Wenn du dich in einer akuten Notsituation befindest, kann diese Checkliste helfen, schnell und sicher zu handeln:

Habe ich wichtige Dokumente (Personalausweis, Gesundheitskarte, Schlüssel) griffbereit?
Gibt es einen sicheren Ort, zu dem ich sofort gehen kann?
Kenne ich eine Vertrauensperson, die ich im Notfall anrufen kann?
Habe ich die Notrufnummern (110 Polizei, Hilfetelefon 08000 116 016) schnell zur Hand?
Ist mein Handy aufgeladen und mit einem sicheren Passwort geschützt?
Sind alle Kommunikationsmittel (Telefon, Chat) so eingestellt, dass sie vor dem Täter geschützt sind?
(z. B. kein Verlauf, keine gespeicherten Nachrichten)
Habe ich einen Fluchtplan erstellt – also Wege, um die Wohnung schnell und sicher zu verlassen?
Gibt es versteckte Notfall-Apps oder Zeichen, die ich nutzen kann, um unauffällig um Hilfe zu bitten?
Weiß ich, wo sich das nächste Frauenhaus oder die nächste Beratungsstelle befindet?